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1. Mannschaft [16.12.2016]

16.12.16 (JG)
Spielbericht: SC Leimen I - SK Chaos Mannheim 5:3 (Verbandsrunde)

Den ersten, sehr früh erzielten Punkt konnte Franz Müller am achten Brett beisteuern. Gegen seines Widersachers Damenläuferfianchetto drängte er mit den Zentralbauern nach vorne und spaltete die feindliche Position in zwei Teile, die sich gegenseitig zu helfen nicht in der Lage waren. Ein zeitweiliges Leichtifugurenopfer auf g5 entblößte die westliche Flanke des Schwarzen, wo Franz reichlich Beute machte und die Kapitulation erzwang. Sehr hübsch!

Am dritten Brett focht David Gauthier und musste sich die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung gefallen lassen. Konsequent tauschte der Weißspieler auf der einzigen offenen Linie die Artillerie ab, und auch hier musste David einwilligen, wollte er seinem Gegenüber nicht einfach die Kontrolle der e-Linie überlassen. Um dennoch etwas Gewinnpotenzial zu erzeugen, ging er am Königsflügel offensiv vor, doch der gewonnene Raum war bestenfalls ausreichende Kompensation für die dem eigenen Läufer die Sicht nehmenden Bauern und das hübsche Feld e5 für den Gegner, dessen Remisangebot David (nach Rücksprache) dann auch anzunehmen beschloss.

An Brett 5 vertrat Alexandra Seeger die Leimener Farben; gegen ein 'London' des Weißes ließ sie ihren c-Bauern vorschnellen und erreichte so einen gewissen Raumvorteil; allein, Bauern ziehen nicht rückwärts und der Kollege auf der d-Linie geriet im Laufe der Partie etwas in Drangsal. Weiß wickelte geschickt ab, ein vorteilhaftes Endspiel mit Dame und Springer gegen Dame und Läufer erzwingend. Per Handstreich (ein Damenopfer mit Springergabelpointe) verdiente er sich den vollen Punkt.

Am ersten Brett dürfte Peter Hildenbrand ausgangs der Eröffnung keine sonderlich erbauten Blicke auf die Stellung geworfen haben. Gegen den trickreichen Larsen-Zug 1.b3 kam er zwar heiler Haut, aber doch mit einer leicht kmpromittierten Bauernstruktur aus dem Kreuzfeuer auf sein Zenrum; einen riskanteen Zug am Königsflügel seitens des Opponenten konterte er aber und beschwor Komplikationen herauf, derer sein Gegner allerdings, unter Einbuße seines Vorteils, so er noch einen hatte, Herr wurde. Als das Remis unterschriftsreif war, ließ sich der Weiße allerdings - schlechte Prognosen in Bezug auf die übrigen Bretter zitierend - auf ein Bauernendspiel ein, das für ihn trotz aktiven Königs glatt verloren war. Damit hat Peter 4 aus 4 geholt, viel besser gehts nicht!

Einen Schwarzsieg landete Fjodor Vakuljuk an Brett 7. Gesunde Bauernstruktur focht gegen Raumvorteil, ein langer Läufer wider hängende Bauern im Zentrum. Nachdem dieser Streit sich lange Zeit in der Waage zu halten schien, und als Fiodors hängendes Blättchen die Zeitkontrolle unbeschadet überstanden hatte, neigte sich die Waage auf die Leimener Seite: Fjodors Aktivität erbrachte einen Mehrbauern am Damenflügel und dieser den vollen Punkt im Springerendspiel!

Am Vizebrett gestattete in einer typischen Position mit isoliertem weißen Damenbauern ein verfrühter schwarzer Vorstoß am Damenflügel dem Leimener Vertreter Jonathan Geiger eine Abwicklung, die den weißfeldrigen Läufer des Gegners in ein enges Korsett schnürte; aus einer bequemen Position wurde durch ein gegnerisches Versehen ein Mehrbauer, der bald einen Partner bekam. Die Umwandlung in einen vollen Punkt kostete zwar gegen die umtriebige Monarchin des Schwarzen noch die eine oder andere Schweißperle, geriet jedoch nicht in Gefahr.

Brett 6 sah ein Morragambit durch Matthias Schoder, das durch Zugumstellung in ein Alapin-Sizilianer mündete. Unser Mann positionierte die weißen Figuren aktiv im Zentrum, und stand ob seiner Initiative bald in der Gelegenheit, den zukünftigen Partieverlauf zu bestimmen: Er entschied sich dafür, die Damen zu tauschen und einen Läufer gegen den Springer zu tauschen, fortan gegen drei Bauerninseln zu manövrieren. Zu seinem Unglück zeigte das Läuferpaar mit der Zeit die ihm innewohnende Dynamik und brachte im Endspiel unseren Kämpfer in arge Not: 0:1.

Die letzte verbliebene Partie bestritt Patrick Maes am vierten Brett. In einer Wiener Partie konzentrierten sich die Truppen am Königsflügel, wo offene Linien Kampfeshandlungen begünstigten. Patrick hatte als Anziehender die Führung in der Partie übernommen, doch etwas missriet: Bei der Überführung in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern saß er auf der Seite mit dem Minusbauern, der jedoch am Remisschluss nicht zu rütteln vermochte.

Glückwünsche zum Sieg, Glückwünsche auch an die erfolgreichen Spieler der Zweiten. Stark gemacht!